Update: Federnd Akkus laden – so macht es Audi

Am 10. Juli berichtete ich bereits über ein Patent der Intertronic Gresser GmbH, welches es ermöglichen soll, elektrische Energie aus den Federbewegungen der Karosserie zu generieren. Audi hat jetzt ein System vorgestellt, welches einen ähnlichen Ansatz verfolgt: eROT. Beim eROT-System, welches aktuell als Prototyp getestet wird, handelt es sich um einen elektromechanische Rotationsdämpfer, welcher den „klassischen“ hydraulischen Dämpfer ersetzen soll. Der Rotationsdämpfer besteht dabei aus einer Getriebeeinheit, an dem ein Generator angeschlossen ist. Über das eROT-System können laut Audi zwischen 100 und 150 Watt elektrische Leistung generiert werden. Bei unebenen Straßen sind sogar über 600 Watt möglich. Es handelt sich hier also um eine zusätzliche Möglichkeit der Rekuperation – und zwar durch Nutzung von vertikaler Beschleunigung. Die Energie wird dabei in einer 48V-Lithium-Ionen-Batterie gespeichert, wie sie zukünftig häufiger neben der klassischen 12V-Blei-Batterie bei Audi und auch anderen Herstellern eingesetzt werden soll.

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Aufbau des eROT-System von Audi (Foto: © Audi AG)

Das System ermöglicht also bei einer einstündigen Autofahrt eine Energierückgewinnung von ungefähr 150 Wh. Das ist ungefähr 1% der Energie, die ein Plug-In- oder Elektrofahrzeug auf 100 Kilometern benötigt – der Einspareffekt ist entsprechend gering und liegt weit unter dem Wert, den die Fa. Intertronic Gresser verspricht. Dies lässt die Aussage des Unternehmens weiterhin etwas unglaubwürdig erscheinen.

Wie dem auch sein, Audi wird das eROT-System wahrscheinlich bald einsetzen, voraussichtlich in einem teuren und schweren Fahrzeug wie dem Q7, wobei der Fokus hier vor allem auf den fahrdynamischen Möglichkeiten des Systems und weniger auf der Verbrauchersparnis (von ca. 3 Gramm) liegt.

Quelle: Audi AG

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