Wo findet man die nächste Ladesäule? Diese Frage stellt man sich als E-Mobilist jedes mal, wenn man vertrautes Terrain verlässt. Nachdem mich in letzter Zeit die Ladesäulensuche über die App Wattfinder viel zu häufig im Stich ließ, wurde es Zeit, nach einer Alternative zu suchen.
Ein Artikel aus der Fachzeitschrift elektroautomobil über Lade-Apps kam da gerade recht. Hier wurden in Ausgabe 04/2018 diverse Lade-Apps, darunter auch Next Plug, vorgestellt.
Wie auch Wattfinder greift Next Plug auf das umfassende Ladesäulenverzeichnis von GoingElectric zu. Inhaltlich weisen die beiden Apps daher nur geringe Unterschiede auf. Dennoch hatte ich gute Gründe, die vertraute Wattfinder-App von meinem Smartphone zu deinstallieren.
Viel zu häufig funktioniertie die Lokalisierung nicht mehr korrekt. Hat man mal nach einem bestimmten Ort gesucht, will Wattfinder diesen partout nicht mehr verlassen. Ein weiterer Mangel war, dass die umgebenen Ladesäulen teils nicht oder viel zu verzögert geladen wurden. Manchmal muss es aber schnell gehen, eine Ladesäule zu finden.

Also probierte ich Next Plug aus und war sofort begeistert. Die App ist deutlich schneller als Wattfinder und bietet mehr Symbole für die veschiedenen Ladesäulen an, wodurch die Karte übersichtlicher wird. Neben den Farben, die auf die Ladeleistung hindeuten (rot für >50kW, blau für 11 bis 22 kW, grau für <11 kW), gibt es Symbole für verbreitete Ladesäulenbetreiber. Somit lässt sich schnell erkennen, ob die Ladesäule zu einem bevorzugten Verbund gehört oder nicht. Unterschieden werden beispielsweise:
- EnBW
- NewMotion
- Allego
- Tesla
- E.ON
- innogy
Die wichtigsten Infos wie Ladestecker, Betreiber und Verbund, Öffnungszeiten, Lagebeschreibung, Kosten und Ladeweile werden direkt in der App angezeigt. Schön wäre noch ein Verweis auf den letzten Stand des Ladelogs, den ich gerne heranziehe um zu sehen, wann zuletzt ein erfolgreicher Ladevorgang stattgefunden hat. Diesen kann man aber durch Aufruf der direkt verknüpften GoingElectric-Seite einsehen.
Ebenfalls sehr gut funktioniert die Kartensuche mit Google-Maps-Unterstützung. Auch die Entfernung zur angetippten Ladesäule wird sofort angezeigt, allerdings als Luftliniendistanz. In diesem Punkt ist die NewMotion-App besser, da sie instantan die tatsächliche Wegstrecke zum angewählten Ladepunkt berechnet und anzeigt.
Befinden sich viele Ladesäulen an einem Punkt, werden diese zusammengefasst – wie man es auch aus anderen Apps kennt. Hier wäre es jedoch schön, wenn beim Heranzoom schon früher die einzelnen Ladepunkte und nicht die Zusammenfassung zu sehen sind.
Ebenfalls deutlich gelungener und übersichtlicher empfinde ich die Filtereinstellungen, die man mit einem Tippen sofort an- oder ausschalten kann.
Alles in allem ist Next Plug ein kleiner, schlanker und schneller Helfer und gehört auf jedes Smartphone eines E-Mobilisten. Daher von meiner Seite eine dicke Empfehlung!
Infos zur App:
- Erhältlich nur für Android über Google Play
- Preis: kostenlos
- Länder: weltweit, mit Fokus auf Europa
Mehr zum Thema Laden auf Generation Strom:
- Meine Ladeausstattung
- PlugSurfing vs. The New Motion (Teil 1 der mehrteiligen Serie)
- Alles rund ums Laden (Teil 1 der mehrteiligen Serie)