Die Problematik des realen Schadstoffaustoßes von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor wird derzeit in vielen Medien diskutiert. Hier eine Zusammenfassung aussagekräftiger Beiträge zum Sehen, Hören und Lesen.
Die Anstalt – 07. März 2017
Am 07. März wurde im ZDF „Die Anstalt“ ausgestrahlt, bei der es zu einem Großteil um die Manipulation von Abgaswerten, Dieselgate und die Abweichungen zwischen realen Emissionen und den Prüfstandsmessungen ging. Den Aussagen der Satiresendung ist nichts hinzuzufügen und gibt die Faktenlage in meinen Augen korrekt wieder.
Absolut sehenswert!
Radiobeitrag vom Deutschlandfunk – 07. März 2017
In dem informativen Radiobeitrag wird auf die Geschichte der Abgasmanipulationen, die Rolle der Bundesregierung, die gesundheitlichen Auswirkungen und das Vorgehen bei den Messungen im Realbetrieb eingegangen.
DLF Hintergrund: Verschleppt, vertuscht, aber nichts gewusst? – 07. März 2017
Auch als Podcast hier erhältlich.
Ergebnisse der Messungen von auto motor & sport – 02. Januar 2017
Die Autozeitschrift auto motor & sport hat ebenfalls begonnen, Messungen im realen Verkehr durchzuführen. Die ersten Ergebnisse, sowie das Vorgehen werden in diesem Artikel zusammengefasst. Die Ergebnisse zu den getesteten Fahrzeugen finden sich in der Bildergalerie:
ams: NOx-Tests im Straßenverkehr unter Realbedingungen – 02. Januar 2017
ADAC EcoTest – Dezember 2016
Der ADAC hat Messungen gemäß des neuen und etwas schärferen Prüfzyklus WLTP (bzw. auch WLTC) durchgeführt.Die Ergebnisse dazu stehen in diesem umfangreichen Bericht:
Die umweltfreundlichsten Autos (EcoTest ab Dezember 2016)
Fazit
Das es absolut sinnfrei ist, aufwendige Abgasreinigungen zu verbauen, die nur auf dem Prüfstand aktiv sind, dürfte allen klar sein. Hier müssen schnellstens die Gesetze nachgeschärft, die Emissionen im realen Straßenverkehr ermittelt und die Fahrzeuge danach eingestuft werden. Und betroffen ist nicht nur VW, sondern jeder Autohersteller weltweit. Grundsätzlich lassen sich zwei Kategorien an Schadstoffversursachern identifizieren:
- Der Dieselmotor stößt zuviel Stickoxide aus, dafür aber weniger CO2 und – Dieselpartikelfiltern sei dank – weniger Feinstaub.
- Der Ottomotor stößt als Direkteinspritzer zu viele Feinstaubpartikel aus, gleichzeitig mehr CO2 – dafür weniger Stickoxide.
Ausnahmen bestätigen die Regel: So hält die neue Mercedes E-Klasse mit dem neuen 4-Zylinder-Dieselmotor OM654 sowohl in den Tests der ams als auch des ADAC die Grenzwerte im Realbetrieb ein. Es ist also technisch möglich, saubere Diesel zu bauen. Es ist eben nur sehr aufwendig und teuer. Deshalb wird der Dieselmotor in kleinen bzw. günstigen Fahrzeugen aussterben.

Auf der anderen Seite müssen Ottomotoren unbedingt eine effektivere Feinstaubnachbehandlung erhalten – so wie es bei Dieselmotoren seit vielen Jahren Stand der Technik ist. Auch dies wird den Ottomotor teurer machen.
Abgasreinigung kostet eben Geld, wodurch der Mehrpreis für ein Elektroauto ein Stück weit relativiert wird.
Eine gute Alternative können hier Erdgasautos sein, da bei der Verbrennung dieses Kraftstoffs deutlich weniger Schadstoffe entstehen. Dies belegt auch der getestete Skoda Octavia mit Erdgasantrieb im ADAC-Bericht.

Insgesamt schneiden Elektro- und Hybridfahrzeuge sehr gut ab, was einmal mehr zeigt, wo die Reise hingehen muss.