Mit diesem Beitrag möchte ich eine neue Kategorie einführen, in der ich meine Reiseerfahrungen mit der Elektromobilität mit euch teilen möchte. Los geht es mit Barcelona – der Hauptstadt Kataloniens.
Barcelona ist wie jede größere Stadt in Europa Stau geplagt, es gibt zu viele Autos und zu wenig Parkplätze. Auf der anderen Seite verfügt Barcelona aber auch über ein hervorragend ausgebautes Metro-Netz und einen umfangreichen Busverkehr. Die Busse fahren in vielen Fällen mit Erdgas oder sind hybridisch unterwegs. Teilweise gibt es sogar Hybrid-Erdgas-Busse. Es werden dabei unter anderem Hybrid-Busse von MAN (Lion’s City Hybrid), Solaris (Urbino H18) und Volvo (7900 Hybrid) eingesetzt.

Da ein Bus auch als Hybrid noch ziemlich laut ist und Abgase ausstößt – wenn auch stark verringert – ist es eine Frage der Zeit, bis Elektrobusse eingesetzt werden. Dies würde die Lebensqualität (nicht nur in dieser Stadt) deutlich verbessern.
In Barcelona trifft man des weiteren auf das ein oder andere Elektroauto – meistens auf den Nissan Leaf. Aber auch die Renault Zoe, der Kia Soul EV, BMW i3 und i8 sind auf den Straßen unterwegs. Teslas sind dagegen erstaunlich selten vertreten. Es fällt auch auf, dass es nur sehr wenige Ladesäulen gibt. Hier existiert definitiv noch Aufholbedarf. In Anbetracht dessen hat mich wiederum die Elektroautodichte überrascht, auch wenn „klassische“ Antriebe natürlich noch stark dominieren.
Wer dem Stau ausweichen und trotzdem schnell vorankommen möchte, der hat die Möglichkeit eines der unzähligen Fahrräder des kommunalen Fahrradverleihsystems Bicing zu nutzen. Fahrradwege sind zwar häufig vorhanden und weisen durchaus eine gute Qualität auf, dennoch kommt es sehr oft vor, dass der Fahrradweg abrupt endet und man mit Fußgängern und Autos die Fahrbahn bzw. den Gehweg teilen muss. Aufgrund der teils sehr schmalen Straßen und Wege kommen sich die verschiedenen Verkehrsteilnehmer oft in die Quere.

Nicht unerwähnt lassen möchte ich auch das Elektroroller-Sharing-Programm eCooltra, welches in Barcelona angeboten wird. Hier kann man Elektroroller ähnlich wie bei emmy oder COUP floatend mieten. Der Preis ist mit 0,24 Euro pro Minute allerdings auch nicht ganz ohne. Zum Vergleich: Ein Elektrosmart kostet bei car2go nur 5 Cent pro Minute mehr, beim Berliner Elektroroller-Sharing von COUP kosten die ersten 30 Minuten nur 3 Euro, d.h. 10 Cent pro Minute. Dennoch ist ein Elektroroller in einer mediterranen Stadt wie Barcelona eine sinnvolle und spaßige Alternative zur Fahrt mit dem Bus oder dem Auto.
Wenn auch der Individualverkehr in Barcelona durch PKWs derzeit noch stark dominiert wird, weist die Stadt viele Angebote auf, um umweltfreundlich, schnell und kostengünstig von A nach B zu kommen. Ein Carsharing-Programm mit Elektroautos würde das Angebot passend ergänzen, ebenso eine reinelektrische Busflotte. Es ist aber offensichtlich, dass sich die Stadt Gedanken über die zukünftige Verkehrssituation macht und im Gegensatz zu manch anderer Metropole in Europa auf einem guten Weg ist.
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