Im vierten Teil der Serie geht es um allgemeine Beobachtungen zum Leben und Fahren mit einem Elektroauto. Insbesondere um das sogenannte „One-Pedal-Driving“.
Tag 7:
Heute hatte der Smartie wieder Pause. Zur Abwechslung mal wieder mit dem Verbrenner gefahren. Auch schön, einfach losfahren zu können, ganz ohne auf den Tankfüllstand zu schauen. Im Vergleich zum Smart liegt der Mercedes auch besser auf der Straße und verwöhnt mit etwas mehr Komfort. Wobei man sagen muss, dass sowohl Sitz- als auch Innenraum-Heizung im Smart einen sehr guten Job machen. Man kann nicht behaupten, ein Elektroauto sei nicht wintertauglich, man muss nur von vorne herein damit rechnen, dass die Reichweiten im Winter entsprechend geringer sind. Dann muss man auch nicht frieren, weil man meint, mit ausgeschalteter Heizung noch ein paar Kilometer weiter zu kommen.
Was mir beim Fahren mit dem Verbrenner auffällt: Ich habe mir beim Smart sofort angewöhnt, über die „Schaltpaddles“ die Rekuperation anzupassen. Wenn ich ausrollen will, schalte ich mit der linken Wippe in D(-), wenn ich verzögern will, mit der rechten Wippe in D(+). Das hat sich schon so eingeschliffen, dass ich mit dem Verbrenner nun auch – viel stärker als bisher – das Bedürfnis habe, mit den Schaltwippen am Lenkrad auf die rote Ampel zufahrend herunterzuschalten und die Motorbremse zu nutzen.
Es wird ja bei Elektroautos durch die Möglichkeit der Rekuperation oft von One-Pedal-Driving gesprochen, also dem Verzicht auf das Bremspedal, weil das Fahrzeug von alleine bremst, wenn man das Gaspedal weniger stark oder gar nicht mehr „tritt“. Das ist für mich aber gar nicht erstrebenswert. Ich freue mich, wann immer ich die Füße komplett von den Pedalen nehmen kann. Beim Smart gelingt das durch die verschiedenen Rekuperationsstufen recht gut. Auf D(-) kann man in zähem Verkehr oft ein paar Meter mitschwimmen, auf D(+) spontan abbremsen. So kann man immer mal wieder ein Weilchen fahren, ohne auch nur ein Pedal zu berühren. Das Fahrzeug wird ausschließlich über die Paddles am Lenkrad kommandiert. Two-Paddle-Driving statt One-Pedal-Driving sozusagen.
Tag 8:
Heute ist es doch tatsächlich passiert, ich war zu spät und habe keinen Ladeplatz mehr auf der Arbeit bekommen. Nicht tragisch, da die verbleibende Ladung nicht nur nach Hause, sondern sogar nochmal zur Arbeit gereicht hätte. Trotzdem habe ich sicherheitshalber abends 500m von zu Hause entfernt nachgeladen.
Bis jetzt war es mir immer zu blöd, während des Ladens nach Hause zu gehen und später nochmal das Auto zu holen. Stattdessen gehe ich einkaufen oder mache sonstige Erledigungen. Bei täglichem Laden gehen einem aber irgendwann die Aufgaben aus. Andererseits kann man beim Einkaufen schön trödeln, weil man ja eh nicht wiederkommen möchte, bevor das Auto vollgeladen ist.
Zu den bisherigen Teilen der Serie:
Ein Monat mit dem Elektro-Smart – Teil 1