Im fünften Teil der Serie geht es um Konkurrenz an der Ladesäule und ein kleines Zwischenfazit, denn die Serie hat bereits ihre Halbzeit erreicht.
Tag 9/10/11:
Smartie hat Pause, keine neuen Erkenntnisse.
Tag 12:
Heute ist etwas lustiges passiert. Bisher war ja an den kostenlosen Ladesäulen bei Aldi oder auch in Fellbach immer alles frei, wenn ich kam. Schon komisch, wenn man sich vorstellt was los wäre, wenn eine Tankstelle Benzin verschenken würde.
Dieses Mal war die Säule am Aldi aber von einem Plug-In Hybrid besetzt. Mist, dann hätte ich ja auch wo anders einkaufen können. Und überhaupt, wie lange dauert es wohl, bis der Besitzer mit seinem Einkauf fertig ist? Sollte es nicht ein generelles Vorrecht von reinen Elektroautos vor Plug-Ins geben? Die haben ja schließlich nicht das Reichweitenproblem!
Der Witz an der Sache: Der Besitzer saß bereits im Auto und schlürfte gemütlich seinen Kaffee aus dem Pappbecher. Also mal forsch an die Scheibe geklopft, ob er bald fertig sei. Ich glaube er hätte das gerne einfach ignoriert, konnte er aber nicht und eine Minute später rollte er sichtlich genervt sein Ladekabel auf und zog von Dannen.
Tag 13 – Zwischenfazit:
Der Smartie hat heute wieder Pause, inzwischen ist in etwa die Hälfte der Mietdauer um. Zeit, ein wenig Bilanz zu ziehen.
Bisher hatte ich mehr Spaß als Verdruss mit dem Smart. Die Reichweite war trotz der winterlichen Temperaturen für meine Bedürfnisse ausreichend und ich kam noch in keine Situation, in der ich mir ein anderes Auto gewünscht hätte. Der Smart ist ein ganz gut durchdachtes Auto mit vielen netten kleinen Features, einer sehr Parkplatz-freundlichen Länge, einem erstaunlich ladefreudigen Kofferraum und als Electric Drive auch mit einem Antrieb, der wirklich Fahrspaß bringt.
Man muss aber auch sagen, dass sich klar zeigt, wie weltfremd die Reichweitenangaben nach NEFZ (Neuer-Europäischer-Fahr-Zyklus) sind. Der Smart hat eine NEFZ-Reichweite von 145km, aktuell bestätigt sich für mich, dass man diese Reichweite im Winter in etwa durch zwei teilen kann. Diese 72,5km hat man aber nicht wirklich als Aktionsradius, denn man will ja nicht mit vollkommen leerer Batterie an einer Ladesäule ankommen um dann festzustellen, dass sie gerade von einem anderen Fahrer belegt wurde. Ziehen wir nochmal 7,5km „Sicherheitspuffer“ ab, landen wir bei 65km realistischem Aktionsradius im Winter. Das lässt schon erahnen, für wen der Elektro-Smart in Frage kommt und für wen nicht.
Auf der Autobahn fühlt sich der Smart (und dessen Fahrer) übrigens nicht sonderlich wohl. Das Fahrverhalten wird bei höheren Geschwindigkeiten etwas unsicher, was ich vor allem auf den kurzen Radstand und eine hohe Seitenwind-Empfindlichkeit zurückführen würde. Die Höchstgeschwindigkeit ist beim E-Smart auf 125km/h begrenzt, was man mit Blick auf die Ladeanzeige gar nicht ausreizen möchte. Ganz klar, der E-Smart ist ein Stadt- und Landstraßen-Fahrzeug. Dort schlägt er sich aber wie beschrieben sehr zufriedenstellend.
Zu den bisherigen Teilen der Serie:
Ein Monat mit dem Elektro-Smart – Teil 1
Ein Monat mit dem Elektro-Smart – Teil 2
Ein Monat mit dem Elektro-Smart – Teil 3
Ein Monat mit dem Elektro-Smart – Teil 4