Ein Monat mit dem Elektro-Smart – Teil 8

Meine Zeit mit dem Smart (und damit auch diese Serie) neigt sich dem Ende zu. Daher wollte ich es noch mal wissen und ging die bisher längste Strecke an. Mit überraschendem Ergebnis.

Tag 21:

Das letzte Wochenende mit dem Smart war gekommen. Es sollte noch mal eine etwas längere Ausfahrt sein und so ging es von Stuttgart nach Tübingen. Da es noch immer recht kühl (wenn auch nicht mehr ganz so eisig) draußen war und die zu erwartende Gesamtstrecke über 70km betrug, wurde der Smart nochmal randvoll geladen. Nach den Erfahrungen der letzten Tage rechnete ich auch damit, in Tübingen – rein sicherheitshalber – nochmal nachzuladen. Die Stromtankstellen-Karte auf goingelectric.de zeigte eine ziemlich überschaubare Anzahl von Lademöglichkeiten an. In der „grünen“ Stadt Tübingen hätte ich eigentlich mehr erwartet. Ich suchte mir als Ziel das Parkhaus Metropol aus, das bei einer fairen Parkgebühr von 70 Cent pro halber Stunde kostenloses Laden anbietet.

Als Route wählte ich bewusst die „kurze Strecke“ über Landstraßen, nicht die etwas schnellere über Bundesstraßen. Der Effekt war erstaunlich. Durch die Elektroauto-freundliche Route, die etwas milderen Temperaturen und einen entspannten Fahrstil sank der Verbrauch auf unter 16kWh/100km. Mit fast 80% Restladung in Tübingen angekommen, hatte sich der Ladestopp dann auch erübrigt.

Auf der Rückfahrt, mit minimal anderer Route, stieg der Verbrauch wieder an und die Reichweitenanzeige fiel deutlich schneller. Bei der Ankunft in Stuttgart zeigte die Ladeanzeige weniger als 50%. Ich habe dafür nur zwei Erklärungen:

  1. Das Höhenprofil: Tübingen liegt ca. 100m tiefer als die Stuttgarter Randgebiete. Dass bergab Energie frei wird und bergauf zusätzliche Energie benötigt wird ist klar, dass sich das beim Elektroauto mit der Rekuperationsmöglichkeit erst recht bemerkbar macht, hätte ich auch erwartet. Dass der Unterschied bei 100 Höhenmetern unterschied so deutlich ausfällt, hätte ich aber nicht für möglich gehalten.
  2. Die Ladeanzeige ist nicht ganz linear: Dieses Phänomen kennt man auch vom Verbrenner. Ob es nun eingebildet ist oder nicht, das erste Viertel der Tankanzeige scheint immer besonders lange zu halten, ab da sinkt die Nadel dann gefühlt schneller. Und wer erinnert sich noch an die alten Ladebalken der Prä-Smartphone-Handies? Da gab es oft nur drei oder vier Balken, die den Ladezustand angaben. Der erste Balken fiel erst nach langer Zeit weg, doch dann ging es meist schnell, bis man auf dem letzten Balken angekommen war und der Lade-Stress ausbrach. Über die elektrische Bestimmung des aktuellen Ladezustands und die dabei möglichen „Fehler“, die zu Anzeigeabweichungen führen können, kann Marcus aber sicher mit mehr Expertise schreiben als ich.

Insgesamt zeigt sich letztlich auch hier die Erfahrung, die ich bereits bei den Fahrten nach Fellbach machte. Längere Strecken sind für den Verbrauch und die Reichweite eher förderlich, wenn man sie im Stadt- und Landstraßen-Tempo absolviert. Bei Geschwindigkeiten bis 100km/h hält sich der Verbrauch in Grenzen und man sollte auch im Winter 100 Kilometer mit einer Ladung schaffen.

Tag 23:

Eigentlich wollte ich mal wieder mit dem Mercedes fahren. Die Starterbatterie wurde inzwischen getauscht, aber für die paar Kilometer zur Arbeit und danach zum Einkaufen…nein, irgendwie ist dafür der Smart einfach das bessere Fahrzeug. Eine Nachladung während des Einkaufs bei Aldi, an der inzwischen reparierten Säule und die verbrauchte Energie des Tages ist fast komplett wieder drin.

2 Kommentare zu „Ein Monat mit dem Elektro-Smart – Teil 8

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